Von Berlin in die Bretagne 2021 – 1.Teil

Campingplatz Kalletal am Stemmer See – immer ein gutes Etappen-Ziel auf dem Weg in den Nord-Westen

Ein Bild der Ruhe…
…lädt zum Verweilen ein.
Sehr gute Sanitäreinrichtungen
…und ein ansprechender Empfang
Aber es geht ja weiter, schliesslich sind es von Warnitz nach Brest ja 1700 km (schnellste Route)

Erste Berührung mit dem Meer haben wir dann im holländischen Ort mit dem französischem Namen Retranchment.  „Die Schanze“ – wurde 1604 von Moritz von Oranien nach seiner Einnahme des Ortes Sluis  errichtet, um die Mündung des Meeresarmes Zwin, der den damaligen Seehafen Brügge mit der Nordsee verbindet, – gegen die Spanier zu sichern. 
Im dunstigen Hintergrund: Seebrügge – der heutige Hafen
und Abends gab es dann ausgezeichnete holländische Miesmuscheln mit Fritten

Nach rund fünfstündiger Fahrt erreichen wir am nächsten Tag unseren ersten Standort in Frankreich, Camping de la Foret in Jumièges im Landschaftsschutzgebiet der „Boucles de la Seine“ oder auch an der „Straße der Klöster“ gelegen.

Mäandernd zieht die Seine hier in großen Bögen durch das Land (Boucles de la Seine)
Überraschend erschien uns, wie relativ wenige Schiffe auf diesem großen Fluß fuhren, nachdem wir vor ein paar Wochen den Schiffsverkehr auf dem Rhein bei Kaub bobachtet hatten.
aber interessante Begegnungen gab es dann doch
beinahe Afrika-Feeling: Piste entlang der Seine
Viele Fähren gibt es, um kostenlos(!) von einem zum anderen Ufer der Seine zu gelangen – und dann die imposante Brücke „Pont de Brotonne“
… die Fluss und Tal überspannt
Die Kloster-Ruinen von Jumieges


Bereits 654 wurde hier durch einen fränkischen Grafen eines der ältesten Benediktiner-Klöster der Normandie gegründet. Aber bereits 841 wurde es von Wikingern niedergebrannt und von den Mönchen für einige Jahre aufgegeben. Wieder gegründet wurde es von Wilhelm I. „Langschwert“ der Normandie, einem Sohn des Wikingerfürsten Rollos (von dem später noch die Rede sein wird) und Poppa, einer Christin sowie Vorfahre von Wilhelm dem Eroberer. Aber im Jahr 945 wurde die Abtei erneut zerstört, da der karolingische Gouverneur Raoul Tourte Baumaterial für Festungen und die Mauern der Hauptstadt Rouen benötigte. Zwischen 1040 und 1052 wurde die Klosterkirche neu aufgebaut und am 1. Juli 1067 in Anwesenheit von Wilhelm dem Eroberer geweiht. Noch als Herzog der Normandie soll er die Abtei besucht haben, um sich den Segen für seinen Anspruch auf die englische Königskrone und den anstehenden Feldzug zu holen.
Später ging das Kloster erneut in die Geschichte ein, da 1431 der Abt des Klosters Nicolas Le Roux aktiv am Prozess gegen die heilige Johanna von Orleans (Jeanne d’Arc) und ihrer Verurteilung beteiligt war. Auch hierüber später mehr.
Heute pilgern keine Gläubigen mehr zu der imposanten Kloster-Ruine, dafür um so mehr Touristen.
Zur Herrschaft des Glaubens errichtet
Auch als Ruine noch imposant
Die Reste der Abteikirche lassen noch ihre gigantischen Ausmasse ahnen
Das letzte erhaltene Gebäude der Abtei
hier konnte man – und kann man – meditieren

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